14.09.2020 | Insolvenzgeschehen

Privatinsolvenzen: Starker Anstieg 2021 erwartet

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Die Privatinsolvenzen verringerten sich im erstem Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent. Für das zweite Halbjahr und auch im Jahr 2021 erwartet die Wirtschaftsauskunftei CRIFBÜRGEL deutlich mehr Privatinsolvenzen in Deutschland.

In den ersten sechs Monaten des Jahres mussten 38.695 Verbraucher eine Insolvenz anmelden – und damit so wenig wie seit 2004 nicht mehr. Der Rückgang der Privatinsolvenzen lag laut CRIFBÜRGEL wie in den letzten Jahren vor allem an der niedrigen Arbeitslosenquote in Deutschland. Mittlerweile habe sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt jedoch verschlechtert. Zudem wurde bis Juni für über 11 Millionen Menschen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

„Kurzarbeit und auch eigene finanzielle Ersparnisse mildern aktuell zunächst die finanzielle Schieflage vieler Bundesbürger ab. In einigen Fällen helfen auch weitere Kredite“, erklärt CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank Schlein. Durch die aktuelle Wirtschaftskrise wird die private Verschuldung aber deutlich zunehmen. Für das zweite Halbjahr und auch im Jahr 2021 erwartet CRIFBÜRGEL deutlich mehr Privatinsolvenzen in Deutschland. „Für das laufende Jahr gehen wir von bis zu 85.000 Privatinsolvenzen aus – 2021 könnten es über 100.000 werden“, so Schlein. „Da in den Insolvenzstatistiken vor allem die Vergangenheit abgebildet wird, sie gewissermaßen ein Blick in den Rückspiegel sind, werden die wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise erst im 2. Halbjahr 2020 und auch verstärkt 2021 einen Einfluss auf die Insolvenzzahlen haben“, erklärt Schlein.

(CRIFBÜRGEL / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 14.09.2020, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.