30.11.2021 | Studie

"Green Finance" bringt kaum Klimaschutz

Grüne Finanzanlagen haben weit weniger Einfluss auf die Investitionen von Unternehmen und Staat als gewünscht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des ifo Instituts, des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE und der ESMT Berlin.

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(Foto: © iStock.com/anyaberkut)

Unternehmen, die grüne Aktien ausgeben, wirtschaften dadurch allein nicht nachhaltiger. Werden Aktientitel von Firmen zusammengestellt, die ökologisch verantwortlich wirtschaften, führt das den Autoren zufolge noch nicht zu einer tatsächlichen Veränderung in der gesamtwirtschaftlichen Produktion. „Wer in grüne Finanzanlagen investiert, macht dadurch zwar sein eigenes Portfolio grüner, aber es ändert sich nichts an den Emissionen der Gesamtwirtschaft“, so die Autor*innen der Studie.

Ähnlich verhält es sich bei grünen Staatsanleihen. Diese kann der Bund in genau der Höhe emittieren, in der vorher grüne Ausgaben im Bundeshaushalt identifiziert werden konnten. Dadurch werden also lediglich konventionelle durch grüne Anleihen ersetzt.

Die Autor*innen fordern, den Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsbemühungen auf einen politischen Regulierungsrahmen zu legen statt auf privates Engagement. Beispielsweise ließe sich der Schadstoffausstoß mithilfe eines Emissionshandelssystems erheblich verringern, sodass ein machbarer Anpassungspfad in Richtung einer CO2-neutralen Gesellschaft erreicht werde.

(ifo / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 30.11.2021, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.