17.07.2024 | Immobilien

Bürovermietungsmarkt hält Kurs

Die positiven Anzeichen nach dem ersten Quartal 2024 haben sich zum Halbjahr bestätigt: Mit rund 1,27 Millionen Quadratmeter legte der Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als neun Prozent zu.

Dies teilte das Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmen JLL mit, das für das Gesamtjahr insgesamt 2,7 Millionen Quadratmeter und ein Plus von sechs Prozent prognostiziert. Der positive Trend könne als Zeichen des nach wie vor recht starken und robusten Arbeitsmarktes gesehen werden. Zwar würden Unternehmen in Deutschland laut dem ifo-Institut grundsätzlich weniger Personal einstellen wollen; das betreffe jedoch eher die Industrie und den Handel. Besser sehe es dagegen bei den für den Büromarkt wichtigen Dienstleistern aus, hier seien weiterhin Neueinstellungen geplant, was sich unterstützend auf die Nachfrage nach Büroflächen auswirken sollte.

Gesuche eher kleinteilig

In der Tendenz seien die Gesuche dieser Unternehmen häufig eher kleinteilig. Das lasse sich auch aus der Abschlussstatistik des ersten Halbjahres am Vermietungsmarkt nachvollziehen. In allen Hochburgen werde das Umsatzergebnis in erster Linie durch kleine und mittlere Flächeneinheiten gespeist. Größere Abschlüsse jenseits von 5.000 Quadratmetern seien die Ausnahme. Es würden sich allerdings aktuelle Gesuche auch größerer Flächen unter anderem von Banken und Unternehmensberatungen im Markt befinden, die in den nächsten Quartalen in konkreten Anmietungen münden könnten.

Ohne ESG-Angebot Tendenz zur Verlängerung

Ein weiterer Aspekt, der nach der Analyse von JLL die Märkte prägt, ist die Tendenz, bestehende Mietverträge zu verlängern und geplante Umzüge zu verschieben. Wesentlicher Treiber hierfür sei der – trotz steigender Leerstände – vorherrschende Engpass an ESG-konformen Flächen. "Da sich immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitszielen verpflichtet haben, müssen auch die Büroflächen solchen unternehmensinternen Anforderungen genügen. Bevor hier Kompromisse eingegangen werden, verbleibt man zunächst noch in den bestehenden Flächen. Klar ist aber, dass hier ein Nachfragedruck entsteht, der sich mit Andauern des Angebotsmangels an Neubauflächen in den nächsten Jahren noch verstärkten dürfte", so Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

(JLL / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 17.07.2024, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.