16.10.2024 | Altersvorsorge

Generationenkapital: Wie nachhaltig ist der geplante Staatsfonds?

Eine Greenpeace-Analyse hat den geplanten Staatsfonds zum Aufbau des sogenannten Generationenkapitals untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass dieser nicht ausreichend nachhaltig sei. Investitionen in Unternehmen, die Umwelt und Klima schaden, würden nicht eindeutig ausgeschlossen.

Das Generationenkapital ist Teil des Rentenpakets II. Es soll ein Kapitalstock aufgebaut werden, dessen Erträge zur Stabilisierung der Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung verwendet werden. Die Mittel sollen renditeorientiert und global diversifiziert am Kapitalmarkt angelegt werden.

Dr. Mauricio Vargas, Greenpeace e.V.
Dr. Mauricio Vargas ist Experte für Wirtschaft und Finanzen bei Greenpeace und Mitautor der Studie (Foto: © Greenpeace e.V.)

Staatsfonds KENFO analysiert

Nach derzeitiger Planung soll als Blaupause für das Generationenkapital die Nachhaltigkeitsstrategie des Staatsfonds KENFO, ein Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, dienen. Die Greenpeace-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass darin Investitionen in Unternehmen, die Umwelt und Klima schaden und Menschenrechte verletzen, nicht eindeutig ausgeschlossen würden.

So investiere KENFO 1,3 Milliarden Euro beziehungsweise 5,5 Prozent des Portfolios in aus Nachhaltigkeitssicht kritische Unternehmen. Problematisch bewertet Greenpeace etwa Investitionen in den brasilianischen Rindfleischproduzenten JBS und den Energiekonzern SaudiAramco. Für das wesentlich höhere Investitionsvolumen des Generationankapitals würden 5,5 Prozent des Portfolios sogar 11 Milliarden Euro Investitionen in kritische Unternehmen bedeuten.

Nachhaltiger Fonds hätte Signalwirkung

"Die Bundesregierung droht die Chance zu verspielen, einen Leuchtturm für eine nachhaltig ausgestaltete kapitalgedeckte Altersvorsorge zu entwickeln. Dabei könnte ein solcher wirklich zukunftsfähiger Fonds Signalwirkung für den gesamten Finanzsektor entfalten." so der Greenpeace-Finanzexperte Dr. Mauricio Vargas.

Weiterführende Informationen:

Download der Greenpeace-Studie

(Greenpeace / STB Web)