07.04.2025 | Ausbildungsmarkt

"Ghosting" im Bewerbungsprozess nimmt zu

Immer mehr Betriebe berichten von Problemen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen: Konnten 2013 noch 29 Prozent nicht alle Ausbildungsstellen besetzen, ist ihr Anteil kontinuierlich gestiegen. 2023 waren es 51 Prozent.

(Foto: © iStock.com/Goran13)

Als Hauptgrund nennen die befragten Betriebe den generellen Mangel an geeigneten Bewerbungen. Allerdings berichtet inzwischen auch jeder vierte Betrieb, dass geeignete Bewerber abspringen. Das geht aus einer aktuell veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Großbetriebe mit 500 und mehr Beschäftigten nennen Absprünge von Bewerbern besonders häufig als einen der Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen. Aber auch 28 Prozent der Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten haben mit dem Phänomen zu tun. 2013 waren es noch 19 Prozent. "Ghosting" könne mit hohen betrieblichen Kosten verbunden sein, da bereits in den Rekrutierungsprozess geflossene Investitionen verloren gingen, erklärt IAB-Forscherin Barbara Schwengler. Kann die Ausbildungsstelle am Ende nicht besetzt werden, bleibe auch das Potenzial der Fachkräftequalifizierung ungenutzt.

Die Ergebnisse würden verdeutlichen, wie sehr sich der Ausbildungsmarkt von einem Anbieter- zu einem Bewerbermarkt gewandelt hat, so das IAB zusammenfassend.

Ein ausführlicher Beitrag zur Studie ist abrufbar im IAB-Forum.

(IAB / STB Web)