26.05.2025 | Beratungsbranche
Der Fachkräftemangel in den Unternehmen hat sich momentan zwar deutlich abgeschwächt, berichtet KfW Research. Das liegt vor allem an der schwachen Konjunktur und damit verbundenen Auftragsrückgängen. Besonders betroffen sind mit 64,6 Prozent allerdings weiterhin Rechtsanwälte und Steuerberater.
Zu Beginn des zweiten Quartals 2025 klagten 27,2 Prozent der Unternehmen über Einschränkungen aufgrund fehlenden Personals. Im vierten Quartal 2024 waren es noch knapp 32,0 Prozent, im Sommer 2022 sogar 49,7 Prozent. Das sind Ergebnisse des KfW-ifo-Fachkräftebarometers. Befragt werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen, darunter 7.500 Mittelständler.
Grund für den Rückgang sei die schwache Konjunktur in Deutschland. Diese habe vor allem in der Industrie zu Absatz- und Auftragsrückgängen sowie zu Entlassungen oder Einstellungsstopps geführt. Die US-Wirtschaftspolitik sorgt zusätzlich für Unsicherheit.
"Gegensteuern dringend geboten"
"Der Fachkräftemangel wird sich in den kommenden Jahren verschärfen, sofern sich die konjunkturelle Lage wie erwartet verbessert." sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. Ein Gegensteuern über eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung, qualifizierte Zuwanderung und Produktivitätssteigerungen sei dringend geboten.
Rechts- und Steuerberatung am stärksten betroffen
Besonders stark macht sich der Fachkräftemangel weiterhin im Dienstleistungssektor bemerkbar, auch wenn es hier ebenfalls einen Rückgang gab. Den Auswertungen zufolge beklagen 32,9 Prozent der Dienstleistungsunternehmen fehlendes Personal, im vierten Quartal 2024 waren es noch 39,1 Prozent. Besonders stark ist das Problem allerdings bei Rechtsanwälten und Steuerberatern – 64,6 Prozent von ihnen sind laut KfW Research von Fachkräftemangel betroffen. Im vierten Quartal waren es noch 73,6 Prozent. Damit ist diese Branche die mit Abstand am stärksten betroffene in Deutschland.
(KfW / STB Web)