25.06.2025 | Studie
Rund 230.000 abhängig Beschäftigte im Rentenalter würden direkt von der geplanten Aktivrente der neuen Bundesregierung profitieren – vor allem die mit hohen Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Mit der geplanten Aktivrente sollen Rentnerinnen und Rentner künftig bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei zur Rente oder sonstigen Einkünften hinzuverdienen dürfen. Ziel ist es, den Verbleib älterer Menschen im Erwerbsleben attraktiver zu machen und somit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dass gleichzeitig der vorzeitige Erwerbsaustritt weiterhin gefördert werde, passe dabei nicht zu dieser Zielsetzung, so Stefan Bach, Leiter der Studie.
Beschäftigte im Rentenalter meist mit Minijob
Nach den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) sind 2022 rund 313.000 Personen ab 66 Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die meisten in Teilzeit. Hinzu kommen etwa 645.000 Personen mit Minijob und 272.000 Selbstständige. Besonders häufig seien sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Rentenalter in der obersten Einkommensgruppe vertreten, so das DIW. Da geringfügig Beschäftigte nicht von der Steuervergünstigung profitieren würden, entlaste die Aktivrente vor allem Besserverdienende. Ferner könne man die Aktivrente aus Gründen der Gleichbehandlung den Selbstständigen nicht vorenthalten, gibt Stefan Bach zu bedenken.
Zusätzliche Unternehmens- und indirekte Steuern
Bei konstantem Erwerbsverhalten führt die Reform nach den Schätzungen des DIW zu Mindereinnahmen von rund 770 Millionen Euro jährlich. Erst bei einem Zuwachs von 75.000 erwerbstätigen Rentnern könnte durch zusätzliche Einnahmen von Sozialbeiträgen sowie Unternehmens- und indirekten Steuern ein kleiner Überschuss für den Staat von gut 500 Millionen Euro entstehen. Ein stärkerer Beschäftigungsanstieg auf 150.000 Personen könnte zu jährlichen Mehreinnahmen von bis zu 1,8 Milliarden Euro führen. Ob diese tatsächlich eintreten würden, bleibe jedoch unsicher.
Weiterführende Informationen:
Studie im DIW Wochenbericht 25/2025
(DIW / STB Web)