11.11.2015 | Gesundheitswirtschaft

Digitale Technologien unterstützen Kampf gegen Krankheiten

Maßgeschneiderte Arzneimittel, implantierte Mikrochips oder Operations-Roboter: Digitale Technologien werden die Medizin und die Gesundheitswirtschaft in den nächsten zehn Jahren nachhaltig verändern. Das zeigt eine repräsentative Studie, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat.

Hierfür wurden 102 Experten - Geschäftsführer und Vorstände von Pharmaunternehmen - rund um das Thema E-Health befragt. Dabei zeigt sich: Digitale Technologien können nach Ansicht der Fachleute großen Nutzen für Gesundheit und medizinische Versorgung bringen. Acht von zehn Befragten (80 Prozent) erwarten, dass sie entscheidend dazu beitragen werden, Krankheiten wie Krebs zu besiegen. Sieben von zehn (69 Prozent) sind überzeugt, dass sie helfen, die Lebenserwartung der Menschen zu verlängern. Und ebenso viele denken, dass dank digitaler Technologien Krankheiten besser vorgebeugt und so die Einnahme von Medikamenten reduziert werden kann.

Individualisierte Medizin

Großes Potenzial bietet zum Beispiel die Individualisierte Medizin. Darunter versteht man vor allem Therapien, die mithilfe von Big Data-Technologien passgenau auf den Patienten zugeschnitten werden. So können Faktoren wie Erbgut, Lebensstil, Geschlecht und Alter beispielsweise in der Behandlung von Krebserkrankungen berücksichtigt werden, was Nebenwirkungen verringern und Heilungschancen deutlich verbessern kann.

IT-gestützte Diagnoseverfahren

Eine bedeutende Rolle werden außerdem IT-gestützte Diagnoseverfahren spielen, sogenannte „Decision Support Systeme“. Dabei handelt es sich um Computer, die mit medizinischen Datenbanken verbunden sind und diese in Sekundenschnelle auswerten können. So können sie Ärzten helfen, Krankheitsbilder schneller oder präziser zu erkennen und geeignete Therapien vorschlagen. 

Telemedizinische Verfahren

Zudem werden nach Ansicht der Experten telemedizinische Verfahren in zehn Jahren eine große Rolle spielen. Alle Befragten erwarten, dass der telemedizinische Austausch eines Mediziners mit anderen Spezialisten wichtig sein wird. Dabei kann beispielsweise ein Hausarzt Röntgenaufnahmen per Videotelefonie gemeinsam mit einem Fachkollegen auswerten. Fast ebenso viele (98 Prozent) gehen davon aus, dass telemedizinisch unterstützte Operationen eine große Rolle spielen werden. In komplizierten Fällen kann so zum Beispiel ein führender Spezialist aus dem Ausland hinzugezogen werden. 

Insgesamt sehen die befragten Pharmaunternehmen die Digitalisierung mit großer Mehrheit (97 Prozent) als Chance. Nur 3 Prozent betrachten sie als Risiko.

(Bitkom / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 11.11.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.