03.08.2023 | ifo-Institut

Vorleistungen und Gewinne als Inflationtreiber

Die Inflation in Deutschland im Jahr 2022 ist vor allem auf höhere Kosten für Vorleistungen zurückzuführen. Dies hat das ifo-Institut aktuell ermittelt. Zweitwichtigster Preistreiber waren gestiegene Gewinne.

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Die Verteuerung von Vorprodukten, Energie und einer Vielzahl von Rohstoffen erkläre 5,7 Prozentpunkte der um 8,3 Prozent gestiegenen Preise von in Deutschland produzierten Konsumgütern. Zweitwichtigster Preistreiber mit einem Beitrag von 1,4 Prozentpunkten waren gestiegene Gewinne. "Einige Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Gewinnmargen aufgrund der kräftigen Nachfrage in vielen konsumnahen Bereichen ausweiten", sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. Steigende Löhne trugen hingegen nur 0,6 Prozentpunkte zum Preisanstieg bei. "Eine Lohn-Preis-Spirale ist bislang ausgeblieben", fügt Wollmershäuser hinzu.

Teurere Vorprodukte

Teurere Vorprodukte trieben die Preise insbesondere in der Landwirtschaft (14,0 Prozentpunkte des Preisanstiegs von +34,2 Prozent), im Produzierenden Gewerbe (12,4 Prozentpunkte von +13,9 Prozent), im Baugewerbe (7,4 Prozentpunkte von +16,2 Prozent) sowie im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (7,0 Prozentpunkte von +11,3 Prozent).

Steigende Gewinne

In der Landwirtschaft beförderten außerdem auch steigende Gewinne den Preisanstieg am stärksten. Beim Bau trugen steigende Gewinne 6,5 Prozentpunkte, beim Grundstücks- und Wohnungswesen 3,2 Prozentpunkte und bei Handel, Verkehr und Gastgewerbe 2,6 Prozentpunkte zum Preisanstieg bei. In einigen Wirtschaftsbereichen waren die Gewinne jedoch rückläufig. Bei den sonstigen Dienstleistern bremsten sie die Teuerung um 3,0 Prozentpunkte, im Bereich Information und Kommunikation um 1,9 Prozentpunkte und bei den Unternehmensdienstleistern um 1,0 Prozentpunkte.

(ifo / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 03.08.2023, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.