10.12.2012 | Europa

Gesundheitswesen: Aktionsplan für digitale Zukunft

Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan vorgestellt, mit dem die Hindernisse angegangen werden sollen, die den vollen Einsatz digitaler Lösungen in den europäischen Gesundheitssystemen behindern.

Mit dem neuen Aktionsplan für das elektronische Gesundheitswesen wird einer Aufforderung der Mitgliedstaaten aus dem Jahr 2009 entsprochen. Ziel ist es, Patienten medizinisch besser zu versorgen, ihnen mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsfürsorge zu geben und die Kosten zu verringern. Auch wenn Patienten und Mediziner gerne auf telemedizinische Lösungen zurückgreifen und Millionen Europäer Smartphone-Apps herunterladen, um ihre Gesundheit im Blick zu haben, muss die digitale Gesundheitsfürsorge ihr großes Potenzial, die medizinische Versorgung zu verbessern und Effizienzgewinne zu erzielen, erst noch ausschöpfen.

Der Aktionsplan soll deshalb dazu beitragen, den Wandel und Verbesserungen im Gesundheitssystem durch u.a. folgende Maßnahmen zu beschleunigen:

  • Verbesserung der Interoperabilität zwischen Systemen,
  • Verbesserung der Aufklärung der Patienten und der Angehörigen der Gesundheitsberufe,
  • Gewährleistung kostenfreier Rechtsberatung für Firmengründungen im Bereich des elektronischen Gesundheitswesens.

In einem begleitenden Arbeitspapier wird ein Überblick darüber gegeben, wie das geltende EU-Recht auf die grenzüberschreitenden telemedizinischen Dienste Anwendung findet, etwa Teleradiologie, Fernberatung oder Fernüberwachung. Das Papier befasst sich mit den Problemen, mit denen Mediziner konfrontiert sind, wenn sie elektronische Gesundheitsdienste grenzüberschreitend anbieten wollen, zum Beispiel:

  • Wird eine Lizenz bzw. Registrierung im Mitgliedstaat des Patienten benötigt?
  • Wie sollten Gesundheitsdaten verarbeitet werden? Ist eine bestimmte Dienstleistung erstattungsfähig?
  • Welche Haftungsregelung gilt im Falle eines Rechtsstreits?

Trotz der Wirtschaftskrise wuchs der weltweite Markt für Telemedizin von 9,8 Mrd. USD in 2010 auf 11,6 Mrd. USD in 2011 und bis 2017 dürfte der globale Markt für mobile Gesundheitsdienste auf 17,5 Mrd. USD pro Jahr steigen. Einige EU-Regierungen geben bis zu 15 % ihres Haushalts für das Gesundheitswesen aus. Diese Zahlen verdeutlichen die rasante Entwicklung, auf die der Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienste reagieren muss.

Der Aktionsplan und das Arbeitspapier zu den elektronischen Gesundheitsdiensten können hier heruntergeladen werden.

(Europäische Kommission / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 10.12.2012, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.