19.04.2023 | Statistik

Insolvenzzahlen erneut gestiegen

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2023 um 13,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, nachdem sie bereits im Februar 2023 um 10,8 Prozent gegenüber Januar 2023 zugenommen hatte.

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Das Statistische Bundesamt weist allerdings darauf hin, dass die Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Die Zahlen bilden außerdem nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.

Baugewerbe mit den meisten Insolvenzen

Im Januar 2023 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1.271 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 20,2 Prozent mehr als im Januar 2022. Im Dezember 2022 war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen bereits um 19,7 Prozent gegenüber Dezember 2021 gestiegen.

Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Januar 2023 im Baugewerbe mit 246 Fällen (Januar 2022: 206; +19,4 Prozent). Danach folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 204 Verfahren (Januar 2022: 160; +27,5 Prozent).

Insolvenzverwalter: Normalisierung auf niedrigem Niveau

Der Berufsverband der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID) kommentiert, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Januar 2023 zwar deutlich gestiegen sei. Doch schaue man auf die langjährige Statistik, handele es sich immer noch um eine Normalisierung auf niedrigem Niveau.

(Destatis / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 19.04.2023, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.