11.06.2024 | Studie
Die Zahl der vermögenden Privatpersonen und ihr Vermögen haben 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Der Aufschwung ist auf eine Erholung der globalen Wirtschaftssituation zurückzuführen. Dies zeigt der World Wealth Report 2024 des Capgemini Research Institutes.
Dem Bericht zufolge stieg das weltweite Vermögen dieser Personen 2023 um 4,7 Prozent auf 86,8 Billionen US-Dollar. Ebenso stieg die Zahl der vermögenden Privatpersonen weltweit um 5,1 Prozent auf 22,8 Millionen und wächst trotz der Unvorhersehbarkeit des Marktes weiter an. Nordamerika verzeichnete mit einem jährlichen Wachstum von 7,2 Prozent beim Vermögen und 7,1 Prozent bei der Anzahl der vermögenden Personen die stärkste Entwicklung.
In ihrer Anlagestrategie gehen die vermögenden Personen der Studie zufolge allmählich von Vermögenserhalt zu Wachstum über. Die Daten von Anfang 2024 zeigen eine Normalisierung der Bargeldbestände auf 25 Prozent des Gesamtportfolios, ein starker Kontrast zum Mehrjahrzehnthoch von 34 Prozent im Januar 2023. Etwa zwei Drittel planen, 2024 mehr in Private Equity zu investieren, um mögliche zukünftige Wachstumschancen zu nutzen.
Bedarf an Dienstleistungen bei Vermögenstransfers
Prognosen zufolge werden in den nächsten zwei Jahrzehnten mehr als 80 Billionen2 US-Dollar an nachfolgende Generationen übertragen, was die Nachfrage nach finanziellen (Anlageverwaltung und Steuerplanung) und nicht-finanziellen (Philanthropie, Concierge-Dienste, Liebhaberinvestitionen und Networking-Möglichkeiten) Dienstleistungen steigert.
Die Studie zeigt, dass 78 Prozent derartige Mehrwertdienste für wichtig halten, und über 77 Prozent verlassen sich darauf, dass ihre Vermögensverwaltungsfirma sie bei ihrem generationenübergreifenden Vermögenstransfer unterstützt. 65 Prozent wünschen sich individualisierte Dienstleistungen, die auf ihre finanzielle Lage und persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Investitionsentscheidungen in besonderen Lebenssituationen
Mehr als 65 Prozent der vermögenden Personen geben an, dass sie sich unterbewusst bei ihren Investitionsentscheidungen, insbesondere bei wichtigen Lebensereignissen wie Heirat, Scheidung und Ruhestand, beeinflussen lassen. Infolgedessen wünschen sich 79 Prozent Unterstützung dabei, mit derartigen unterbewussten Handlungen umzugehen.
Durch die Integration von Behavioral Finance mit künstlicher Intelligenz können Vermögensverwaltungsfirmen beurteilen, wie Kunden auf Marktschwankungen reagieren, und datengestützte Entscheidungen treffen, die weniger anfällig für emotionale oder kognitive Verzerrungen sind. KI-gestützte Systeme können Daten analysieren und Muster identifizieren, die für den Menschen schwer erkennbar sind, so dass Vermögensverwalter proaktive Maßnahmen bei der Kundenberatung ergreifen können.
Single-Family Offices stark gewachsen
Dem Bericht zufolge haben Vermögende die Anzahl ihrer Geschäftsbeziehungen zu Vermögensverwaltungsfirmen von drei im Jahr 2020 auf sieben im Jahr 2023 erhöht. Dieser Trend deutet darauf hin, dass die Branche Schwierigkeiten hat, das erwartete Spektrum und die Qualität der von diesem Segment geforderten Dienstleistungen zu erbringen. Im Gegensatz dazu sind Single-Family Offices, die ausschließlich eine Familie betreuen, in den letzten zehn Jahren um 200 Prozent gewachsen.
(Capgemini / STB Web)