03.08.2024 | IW-Wohnindex

Mietwohnungen werden immer knapper

Während die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Häuser stagnieren, steigen die Mietpreise weiter. Der Grund: Es werden immer weniger Mietwohnungen angeboten, gleichzeitig bleibt die Nachfrage hoch. Insbesondere in den größten deutschen Städten ist die Lage angespannt.

(Foto: © iStock.com/Luftaufnahme Bayern)

In Großstädten wird es immer schwieriger, eine Mietwohnung zu finden. Im Vergleich zu Anfang 2022 wurden im zweiten Quartal 2024 in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Mietwohnungen angeboten. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage hoch, die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich damit immer weiter zu. Das zeigen neue Ergebnisse des IW-Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Am deutlichsten sank die Zahl der inserierten Mietwohnungen in Leipzig, das Angebot hat sich hier halbiert. Bundesweit wurden 18 Prozent weniger Wohnungen inseriert als noch zwei Jahre zuvor.

Mehr Wohnungen zum Kauf angeboten

Wer eine Wohnung kaufen statt mieten will, hat bessere Karten: Die Zahl der zum Verkauf inserierten Eigentumswohnungen ist gegenüber Anfang 2022 um zwei Drittel gestiegen. Die Zahl der zum Verkauf stehenden Ein- oder Zweifamilienhäusern hat sich sogar verdoppelt. Doch auch wenn das Angebot stark gewachsen ist, bleibt die Nachfrage verhalten. Der Grund: Die Kaufpreise sind nach wie vor relativ hoch — ebenso die Finanzierungskosten.

Hohe Finanzierungskosten

Dass sich die potenziellen Käufer so zurückhalten, zeige, wie groß die finanziellen Belastungen bei der Finanzierung seien, so Studienautor und IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. Wohnraum müsse erschwinglicher werden, zielgerichtete staatliche Förderung sei angebracht. Das entlaste auch den Mietmarkt: Wer eigentlich ein Eigenheim kaufen möchte, es aufgrund der hohen Finanzierungskosten momentan nicht kann, belege ungewollt eine Mietwohnung. Teil der Lösung sei der Neubau, insbesondere in Ballungsgebieten.

(IW / STB Web)