16.09.2024 | Stiftungswesen
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat erstmals explizit fördernd tätige Stiftungen befragt. Zu den zentralen Ergebnissen zählt die durchschnittliche Förderquote von 65,1 Prozent. Es hat sich gezeigt, dass kleinere Stiftungen sogar 71,7 Prozent der eingehenden Anträge bewilligen.
Bei größeren Stiftungen mit einem Förderbudget von mehr als einer Million Euro sind immerhin noch 42,9 Prozent aller Anträge erfolgreich. Die Anzahl der Anträge variiert stark: Stiftungen erhalten entweder relativ wenige oder sehr viele Anträge. Bei 72,1 Prozent der Stiftungen gehen bis zu 50 Anträge im Jahr ein.
Bei der Frage nach dem geografischen Wirkungsbereich gaben 78,5 Prozent der Stiftungen an, überwiegend lokal und regional tätig zu sein. Überregional bzw. bundesweit waren 26,0 Prozent aktiv und lediglich 13,2 Prozent vergaben ihre Mittel international. Diese Ergebnisse können weitreichende Implikationen auch für antragstellende Institutionen haben und bestätigen die Bedeutung lokaler zivilgesellschaftlicher Netzwerke.
Transparenz der Förderkriterien
57,2 Prozent der fördernd tätigen Stiftungen verfügen über vorab festgelegte Förderkriterien. Etwa die Hälfte dieser Stiftungen (52,4 Prozent) veröffentlichen ihre Kriterien auch. Hier sieht der Bundesverband noch deutlich Luft nach oben. "Für uns ist Transparenz auch ein Ausdruck der Verantwortung von Stiftungen gegenüber der Gesellschaft – dem haben wir uns unter anderem auch in den Grundsätzen guter Stiftungspraxis verpflichtet", sagt Friederike v. Bünau, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Zur Methodik
An der vorliegenden Studie haben sich insgesamt 414 überwiegend fördernd tätige Stiftungen beteiligt, die Organisationen oder Projekte fördern. Ausgewertet wurden davon die Rückmeldungen von 277 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts. Durch die statistische Gewichtung nach bestimmten Merkmalen sind die Ergebnisse repräsentativ für die Grundgesamtheit dieser Rechtsform. Die Befragung erfolgte im Juni und Juli 2024. Weitere Ergebnisse sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden.
(BV Dt. Stiftungen / STB Web)