17.09.2024 | Verbraucherzentrale

»Bundesregierung muss Alltagsprobleme anpacken«

Die Bundesregierung soll die verbleibende Zeit nutzen, um verbraucherpolitische Vorhaben umzusetzen, mahnt die Verbraucherzentrale. Erfolge wie das Deutschlandticket dürften außerdem nicht verwässert werden.

Ramona Pop, Vorständin Verbraucherzentrale Bundesverband. (Foto: © Dominik Butzmann / vzbv)

"Konkrete Lösungen für die Alltagsprobleme von Verbraucher:innen schaffen Vertrauen. Dem sollte die Bundesregierung in den verbleibenden Monaten Rechnung tragen. Von der Energiewende bis zu untergeschobenen Verträgen gibt es viele Baustellen", sagt Ramona Pop, Vorständin des vzbv.

Das Vertrauen in die Fernwärme sei ein wichtiger Baustein der notwendigen Wärmewende. Dafür müsse der Markt endlich transparenter werden. Der Entwurf der Bundesregierung zur Novellierung der Fernwärmeverordnung enthalte einige Fortschritte. Was aus Verbrauchersicht aber fehle, sei eine zentrale Preisaufsicht bei einer Bundesbehörde.

Schutz vor ungewollten Verträgen

Ein echtes Ärgernis seien weiterhin telefonisch untergeschobene Verträge: Die Marktbeobachtung des vzbv habe allein im Jahr 2023 mehr als 11.000 Beschwerden dazu registriert. "Die Bundesregierung muss endlich eine allgemeine Bestätigungspflicht für telefonisch geschlossene Verträge einführen, und zwar für alle Branchen. Wer nach einem Telefonat nichts schriftlich bestätigt hat, sollte auch nichts zahlen müssen", sagt Pop.

Das Deutschlandticket muss bleiben

Der Streit um das Deutschlandticket führe zu Verunsicherungen. Das 49-Euro-Ticket sei ein gutes und verbraucherfreundliches Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass der Preis für das Ticket bis 2030 bei 49 Euro bleibt. "Auch Verlässlichkeit schafft Vertrauen. Nur wer planen kann, wird das Ticket – auch zugunsten der Umwelt – nutzen", so Ramona Pop. Die Zeit dränge nun für die Ampel, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie den Verbraucher-Schutz in den Fokus ihrer Politik rückt.

(vzbz / STB Web)