29.05.2024 | Studie

Besteuerung der Arbeit im OECD-Raum gestiegen

Die OECD-Studie Taxing Wages 2024 zeigt, dass die effektiven Steuersätze auf Arbeitseinkommen in den meisten OECD-Ländern gestiegen sind. Gemessen am Nettoeinkommen Alleinstehender ging dadurch der Durchschnittsverdienst in 21 von 38 OECD-Ländern zurück.

In den meisten Ländern war der Anstieg der Arbeitsbesteuerung hauptsächlich auf eine Zunahme der Einkommensteuer zurückzuführen. Weil die Inflation auf historisch hohem Niveau verharrte, sind die Reallöhne in 18 OECD-Ländern zurückgegangen, obwohl die Nominallöhne in 37 von 38 OECD-Ländern gestiegen sind. Da es in vielen OECD-Ländern keine automatische Inflationsanpassung des Steuersystems gibt, führt eine hohe Inflation tendenziell zu einer stärkeren Besteuerung der Beschäftigten, weil der Steuersatz mit höherem Einkommen steigt. Außerdem verlieren Steuererleichterungen und Transferleistungen an Kaufkraft.

Länderübergreifender Vergleich des Steuerkeils

Im Fokus der neuen OECD-Studie steht der länderübergreifende Vergleich des Steuerkeils, der als die Summe der arbeitgeber- und arbeitnehmerseitigen Steuern und Abgaben auf Erwerbsarbeit abzüglich erhaltener Familienleistungen in Prozent der Gesamtarbeitskosten definiert ist. Insgesamt werden acht Haushaltstypen untersucht, die sich nach Einkommensniveau und Zusammensetzung unterscheiden.

Deutschland auf Platz 2

Der Steuerkeil für Alleinstehende, die den Durchschnittsverdienst beziehen, reichte 2023 von 0 Prozent in Kolumbien bis 53 Prozent in Belgien. Deutschland folgt auf Platz 2 nach Belgien mit rund 48 Prozent. Im OECD-Durchschnitt betrug er 34,8 Prozent, ein Plus von 0,13 Prozentpunkten gegenüber 2022 und die zweite jährliche Zunahme in Folge.

Weiterführende Informationen:

(OECD / STB Web)